Euro-News-Ticker


-


Olivia Betz


13.01.2006





Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die bisher Verhandlungen für Europa mit dem Iran geführt haben, wollen den Atomkonflikt jetzt an den Weltsicherheitsrat überweisen. Der Iran habe in vielfältiger Weise die Regeln der internationalen Atomenergieorganisation verletzt, hieß es nach dem gestrigen Treffen der Außenminister. Die Gespräche seien an einem toten Punkt gelangt. Aus Washington hieß es, dass die USA diese Entscheidungen begrüßen. Auch Russland, das bislang den Iran unterstützte, hat jetzt das Land gewarnt.

In mehreren Häfen Nordeuropas haben die Arbeiter die Schiffsabfertigung lahm gelegt. Sie protestieren gegen die geplante EU-Hafenrichtlinie. Die sieht vor, Lotsendienste oder das Löschen der Ladung künftig an befristete Konzessionen zu binden. Die Gewerkschaften befürchten massive Einschnitte. Für Montag sind EU-weite Proteste geplant. Am Dienstag darauf will das Europäische Parlament über die Richtlinie beraten.

Der CDU-Europapolitiker Elmar Brock hat eine neue Debatte über den Nutzen Europas für Deutschland angeregt. Bisher sei nicht gelungen, die Menschen mitzunehmen, die Eliten hätten versagt. Wir müssten es mal mit der Wahrheit versuchen und den Bürgern die Fakten nennen, so Brock. Er hoffe, dass die neue Bundesregierung eine wirkliche Kosten-Nutzen-Analyse vorlege, um Europa wieder begründen zu können. Dass es Brüssel war, wenn es regnet, aber Berlin, wenn die Sonne scheint, dürfe nicht mehr länger Politik sein.

Deutschland gehört in Europa bei den Neuentwicklungen zu den 5 führenden Ländern. Das geht aus der jetzt vorgelegten neuesten Ausgabe des Europäischen Innovationsanzeigers hervor. Bewertet wurden neues Wissen, unternehmerische Initiative, neue Anwendungen und geistiges Eigentum. Dabei nimmt Deutschland hinter Schweden, Finnland und Dänemark den 4. Platz ein. Insgesamt ist die europäische Innovationskraft negativ beurteilt worden. Die Kluft zwischen Europa und den USA werde sich nicht schließen, wenn die Entwicklung in den 25 Mitgliedsstaaten so weiterverläuft, heißt es.

18 führende Persönlichkeiten aus der europäischen Kulturszene waren am Mittwoch in Brüssel zur Diskussion geladen. Zusammen mit dem Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso und dem Kulturkommissar Ján Figel wurde auch der Frage nachgegangen, welche Rolle die Kultur als Mittel zur Konfliktvermeidung spielen kann. Figel hat den Teilnehmern den Vorschlag unterbreitet, 2008 zum europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs auszurufen.

Angebote des europäischen Arbeitsmarktes für Studenten und Akademiker werden am kommenden Dienstag in Erfurt vorgestellt. Die Vermittlerin im Europaservice der Arbeitsagentur, Maria Fritsche, will Wege aufzeigen, die schon während des Studiums zu ersten Arbeitserfahrungen im europäischen Ausland führen. Neben Studierenden und Absolventen sei die Veranstaltung aber auch für alle andere Interessenten offen. Sie findet in Zusammenarbeit mit dem Akademikerteam der Arbeitsagentur statt.

Nachrichten gesprochen von Olivia Beetz





In Kooperation mitnach oben