Euro-News-Ticker


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Olivia Betz


18.11.2005





Die europäische Kommission hat 2008 als "Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs" vorgeschlagen. Junge europäische Bürgerinnen und Bürger sind zum Gespräch miteinander aufgerufen. Vor allem sollen Gemeinschaftsaktionen gefördert werden. Konkrete Projekte sind in den Bereichen Kultur, Bildung, Jugend und Sport sowie Unionsbürgerschaft anvisiert. Dafür sollen 10 Millionen Euro bereitgestellt werden. Der Dialog zwischen den Kulturen sei unverzichtbar, wenn sich die europäischen Völker und ihre verschiedenen Kulturen annähern sollen, sagte dazu der für Mehrsprachigkeit zuständige Kommissar Ján Figel´. Der Vorschlag muss jetzt von Parlament und Rat geprüft werden. Ein Beschluss darüber ist für Ende 2006 vorgesehen.

Der Weimarer Historiker Justus Ulbricht hält den Begriff der kulturellen Identität für fragwürdig. Identität sei eher ein Begriff der Individualpsychologie. Dass Deutsche ein gebrochenes Nationalgefühl haben, sei angesichts ihrer Vergangenheit gut so, sagte Ulbricht heute gegenüber Radio INTERREG. Fremdenfeindlichkeit sei ein Merkmal vieler Völker. Sie ginge auf verständliche Ängste zurück. Viele Europäer haben aber nicht Angst vor Europa, sondern Probleme mit der EU, so Ulbricht. Es käme darauf an, nicht nur über Medien miteinander zu kommunizieren. Wichtig sei das wirkliche Kennenlernen. Zu fragen sei: Wie finde man eine Anschauung voneinander? Wir müssen uns im besten Wortsinn aufeinander zu bewegen, so Ulbricht wörtlich.

Der historische Bestand der Anna Amalia Bibliothek soll jetzt digitalisiert werden. Die kostbaren Folianten, Bücher, Karten und Bilder werden so in einem Online-Archiv im Internet verfügbar. Das Projekt "Weltkulturerbe digital" ist von der Bibliotheksleitung initiiert worden. Heute wird es von der Klassikstiftung in Weimar vorgestellt. Miteingeladen hat die EMC Deutschland GmbH, die das Projekt fördert. Die Anbieterin neuwertiger Speichertechnologien will das Vorhaben mit einem eigens dafür entwickelten Konzept unterstützen. Schirmherrin der modernen Informationstechnologie ist die Thüringer Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski.





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